Volker W. Hamann

Nachdem ich viele Jahre als Holzbildhauer tätig und der Umgang mit Kettensägen für mich selbstverständlich geworden war, kam mir nach einem Arbeitsaufenthalt in Australien folgender Gedanke: nimm eine dicke Plexiglasplatte und schneide mit einer Kettensäge deine Skizzen tief in diese Platte ein. So, dass diese Einschnitte von der anderen Plattenseite betrachtet, dreidimensional nach vorne gerichtet sind.
Im Anschluss „bemalte“ ich diese Plexiglas-Platten mit selbst erstellten Farben, mit denen ich schon zuvor seit über 10 Jahren auf Holz experimentiert hatte. Die Pigmente, welche ich zur Herstellung der Farben nutze, haben die Eigenschaft, dass sich je nach Betrachtungswinkel, Standort und Licht, die Farbigkeit zum Teil extrem verändert.

Zur Skulptur kam ich über Umwege. Klar, da war diese runde Marmor-Skulptur an der Bushaltestelle, an der ich auf dem Weg zurück aus Stuttgart mit dem Bus immer vorbeikam und mich jedes Mal fragte, wie man so etwas wohl macht?
Meinen beruflichen Werdegang sah ich jedoch in der Presse. Damals schrieb ich einen Artikel über eine Ausstellung des örtlichen Kunstvereins. In dieser Funktion lernte ich dort den Steinbildhauer Waldemar Beck kennen. Eine Woche später fand ich mich in seiner Werkstatt wieder.
Ich erhielt in dieser Werkstatt eine sehr gute und fundierte kunsthandwerkliche Ausbildung zum Steinbildhauer. Diese Ausbildung war so gut, dass das Material Stein für mich künstlerisch nicht mehr infrage kam. Daher beschloss ich für mich, mit dem Material Holz nochmals grundlegend von neuem zu beginnen.